09.02.2023

Dach-Branche trifft sich in Hannover zum 13. COBA-Dach-Forum


Am 07.02.2023 war es nach vier Jahren Corona-bedingter Pause endlich wieder soweit – das Who-is-Who der Dach-Branche traf sich zum mittlerweile 13. COBA-Dach-Forum in Hannover. COBA-Geschäftsführer Bernd Lordieck freute sich bei der Begrüßung über eine Rekord-Anmeldezahl von rund 350 Teilnehmern.

COBA-Dach-Forum 2023

Bernd Lordieck gab einen Überblick über die Entwicklung seit dem letzten COBA-Dach-Forum im Jahr 2019. Die Corona-Pandemie habe die Branche seiner Ansicht nach weitestgehend unbeschadet überstanden, unter anderem, da die Prozessketten im dreistufigen Vertrieb trotz aller Schwierigkeiten gut funktioniert haben. Der Ukraine-Krieg und die daraus folgende Energiekrise haben neue Herausforderungen mit sich gebracht. Die seit Jahrzehnten erfolgreich praktizierte Partnerschaft zwischen Industrie und Handel wurde teilweise durch drastische Preiserhöhungen, lange Lieferzeiten und gestörte Lieferketten bis hin zu Bestellannahmestopps auf eine harte Probe gestellt. Bei der COBA und ihren Gesellschaftern entstand in dieser Zeit immer mal wieder der Eindruck, dass die eigentlich gemeinschaftlich zu meisternden, zweifelsohne großen Herausforderungen von einzelnen Akteuren einseitig auf den Handel und die nachfolgenden Stufen abgewälzt worden sind. Gleichzeitig bedankte er sich bei den vielen Lieferanten, die besonnen agiert und Partnerschaft gelebt haben.

Herr Lordieck ging in seiner Rede auch kurz auf die Entwicklung der COBA ein. Natürlich sei die COBA nicht froh darüber, dass sie zum Jahresende 2022 Gesellschafter verloren habe. Gleichwohl gehöre das zum Dasein einer Kooperation als freiwilliger Zusammenschluss dazu. Die COBA sei sich sicher, gestärkt aus der Situation hervorzugehen. „Größe und Anzahl von Gesellschaftern sind kein alleiniges Qualitätsmerkmal, viel wichtiger ist die Geschlossenheit und damit die Schlagkraft einer Gemeinschaft wie es die COBA ist.“ Das zeige auch die Beteiligung am COBA-Dach-Forum und die intensive Zusammenarbeit der letzten Monate.

Beim Ausblick auf die geschäftliche Entwicklung in diesem und im nächsten Jahr ist man in der COBA vorsichtig optimistisch. Zwar seien die Jahre des nahezu kontinuierlichen Wachstums vorbei, gleichzeitig würden der Trend zur energetischen Sanierung und der massive Ausbau erneuerbarer Energie Potential für die Branche bieten. „Wenn wir uns zusammen partnerschaftlich den Herausforderungen stellen und mit einer klaren Rollenverteilung der Akteure gemeinsam die Zukunftsthemen anpacken, werden wir auch diese Situation meistern. Wir im COBA-Fachhandel sind uns unserer Rolle bewusst und werden dieser mit größtem Engagement gerecht werden.“ Die COBA freue sich darauf, gemeinsam mit den Lieferanten die kommenden Jahre erfolgreich zu gestalten.

Es folgte ein Grußwort von ZVDH-Präsident Dirk Bollwerk. Dieser informierte unter der Überschrift „Das Dachdeckerhandwerk trotzt der Krise“ über aktuelle Entwicklungen aus der Berufsorganisation. Besonders stellte er die Aktivitäten rund um die Aktion DACH vor und deren Erfolge bei der Nachwuchsgewinnung für das Dachdeckerhandwerk. An dieser Stelle bedankte er sich bei der COBA für die langjährige Unterstützung der Aktion DACH. Außerdem erinnerte er noch einmal alle Anwesenden an die gemeinsame Erklärung zur Digitalisierung und dem dreistufigen Vertriebsweg aus dem Jahr 2018. „Es sind die Partnerschaften, die das Dachdeckerhandwerk ausmachen, die uns auch in Krisen stark machen, die uns gegenseitig Hilfe zukommen lassen, auch über den Tellerrand hinweg.“ Dachdeckerbetriebe müssen Materialien zu vernünftigen Preisen bekommen, Industrie und Handel zusammenarbeiten und den dreistufigen Vertrieb einhalten. Herr Bollwerk beendete seine Ausführungen mit einigen positiven Botschaften zur Baukonjunktur und wünschte allen einen anregenden Tag beim COBA-Dach-Forum.

Als erster Redner folgte mit Dr. Markus Krall einer der führenden Experten und Kritiker der europäischen Geld- und Wirtschaftspolitik. Seine Ausführungen zur aktuellen Inflation und ihre Folgen auf die Bauwirtschaft zeigten ernüchternde mögliche Perspektiven für die kommenden Monate und Jahre. Positiver waren die Ausführungen des ihm folgenden Referenten. Der Zukunftsforscher und Leiter des größten Zukunftsforschungszentrums in Europa Sven Gábor Jánszky nahm die Teilnehmenden mit auf eine Zukunftsreise in das Jahr 2030 und darüber hinaus. Seine Kernbotschaft lautete, dass die Zukunft in jedem Fall besser wird, als die Gegenwart. Als letzter Redner des Tages nahm der bisher einzige deutschsprachige Hauptact beim CIRQUE DU SOLEIL, Christian Lindemann, die Teilnehmer sehr unterhaltsam mit auf die „Bühnen des Lebens“.

Bis tief in die Nacht nahmen die Teilnehmenden dann im Rahmen der Abendveranstaltung die Möglichkeit wahr, die Eindrücke des Tages zu diskutieren und Partnerschaften zu pflegen. Die COBA und ihre Gesellschafter freuen sich auf das nächste COBA-Dach-Forum, das in zwei Jahren stattfindet.



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